1. Platz

Das regionale Mobilitätsmanagement plan b

plan-b-Gemeinden sind bewusst mobil Tausende Menschen bewusst unterwegs für Umwelt, Klima und Lebensqualität. BREGENZ. Die plan b-Gemeinden Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt setzen seit über zehn Jahren auf bewusste Mobilität. Die Region hat – auch dank intensivem Ausbau der Radrouten – einen der höchsten Anteile an Wegen per Fahrrad weitum, Tausende Menschen sind täglich mit Bus und Bahn oder zu Fuß unterwegs. An Infrastruktur und Klima für das Unterwegs- Sein auch ohne Auto wird kontinuierlich gearbeitet – der sprichwörtliche „plan b“ bietet gute Alternativen zum Auto für viele Gelegenheiten. Das Land Vorarlberg unterstützt die Gemeinden dabei.

Schoolwalker und Kinderzügle Gerade auch die jüngsten Verkehrsteilnehmer bindet plan b von Anfang an erfolgreich ein. Bestes Beispiel ist eines der ersten Projekte, der schoolwalker: Mit einem eigenen Ausweis dokumentieren Schulkinder jeden zu Fuß gegangenen Schulweg. Das Projekt ist inzwischen landesweit ein Erfolg und hat sogar den Sprung bis nach Oslo geschaff t, wo auch kleine norwegische schoolwalker unterwegs sind. Die SchülerInnen der Volksschule Kennelbach sammeln damit schon lange gute Erfahrungen und arbeiten derzeit an einer Weiterentwicklung. In anderen Projekten lernten Kinder gemeinsam mit dem Kasperl das richtige Busfahren oder kommen mit dem „Kinderzügle“ in den Kindergarten: Entsprechend geschulte Eltern begleiten hier abwechselnd die Kinder ihres Wohnbereichs zum und vom Kindergarten.

Mobilität umfassend sehen Für die plan-b-Verantwortlichen ist Mobilität ein komplexes Thema mit vielen Ansatzpunkten. Attraktive Orts- und Stadtzentren mit funktionierenden Strukturen und Aufenthaltsqualität – hier wird etwa gemeinsam mit der Wirtschaftsregion Hofsteig und dem Stadtmarketing Bregenz gearbeitet – oder Freizeitangebote in der Nähe sind nur einige Beispiele. „Gemeinsame Arbeit über Gemeindegrenzen hinaus macht speziell in der Mobilität Sinn – unsere BürgerInnen und Gäste sind ja auch nicht nur im Ort unterwegs“, sind die plan-b-Gemeinden überzeugt.

Immer dranbleiben Entsprechend lang ist auch die Liste der aktuellen Mobilitätsvorhaben, die auf Gemeinde- und auf regionaler Ebene in verschiedenen Planungs- und Umsetzungsstadien sind. Beispiele dafür sind etwa der Bahnhof in Hard, attraktivere Radverbindungen an verschiedenen Stellen, die Prüfung eines Rufb us-Systems oder die Konzepte rund um den Autobahn-Vollanschluss Wolfurt, die neben dem Auto auch andere Verkehrsträger intensiv berücksichtigen. Auch künftig will plan b wie bisher interessierte Bildungseinrichtungen, Unternehmen oder Veranstalter motivieren und unterstützen, wenn sie sich mit bewusster Mobilität auseinandersetzen. Verschiedene Veranstaltungen in den kommenden Wochen setzen ebenfalls Impulse.

Richtiges Parken erleichtern Jede Autofahrt endet damit, dass das Fahrzeug irgendwo abgestellt wird. Während dieses „irgendwo“ im persönlichen Bereich meist klar geregelt ist, fehlen im öffentlichen Raum oft solche für alle sichtbaren Leitlinien. Entsprechend schwierig ist es manchmal, einen Parkplatz am richtigen Ort zu fi nden – und entsprechend groß sind Ärgernisse, Risiken und Probleme, die falsch abgestellte Autos verursachen. Die planb- Gemeinden prüfen derzeit gemeinsam mit Lustenau und dem Land Vorarlberg, was Parkraum-Management zu funktionierenden Mobilitätslösungen beitragen kann. Über 70 GemeindevertreterInnen aus den sieben Gemeinden haben sich Mitte Oktober in Wolfurt gemeinsam mit der Thematik befasst. Die Erkenntnis: Das richtige Parken zu unterstützen, kann wichtige Beiträge zu bewusster Mobilität und Lebensqualität leisten. In den kommenden Monaten werden im Rahmen eines EUgeförderten, vom Energieinstitut koordinierten Projektes die konkreten Möglichkeiten untersucht.

Interesse und Auszeichnungen „plan b“ ist ein nachahmenswertes Konzept. Deswegen wurde und wird es immer wieder auf internationalen Kongressen und bei Vorträgen in anderen europäischen Ländern als Vorbild vorgestellt. Viele Auszeichnungen sprechen für sich: Darunter waren der österreichische VCÖ-Mobilitätspreis für die Radroute Bregenz–Hard und die Glückspunkte-Sammelaktion ein.kaufen – rad.fahren, das Finale im Wettbewerb cc.alps der internationalen Alpenschutzkommission CIPRA, die Auszeichnung der Internationalen Bodenseekonferenz, der Österreichische Verkehrssicherheitspreis fürs Kinderzügle sowie der Climate Star des europäischen Klimabündnisses.

Die Preise Das regionale Mobilitätsmanagement plan b bekommt eine Auszeichnung des Landes Vorarlberg, eine VN-Urkunde und eine Stein-Trophäe. Die Gemeinde Dalaas und die Stadt Hohenems erhalten je eine Landesauszeichnung und eine VN-Urkunde.

Jury Begründung: Es ist gut einen Planb zu haben! Und es ist wichtig zusammenzuarbeiten. Das demonstriert das Projekt planb mit den Hofsteiggemeinden eindrücklich und bei einem besonders heiklen aber brennenden Klimaschutzthema, nämlich der Mobilität.

2. Platz

Gemeinde Dalaas

Erleuchtung mit Sonja und Helmut Und der Name Erik bedeutet: Elektrisch reisen im Klostertal. DALAAS. Aus dem „Erik“ ist inzwischen ein neuer Renault Zoe geworden, und enthusiastisch geht der Blick nach vorne. Zu den kreativen Namensgebungen erklärt der Dalaaser Bürgermeister Christian Gantner: „Uns war es wichtig, dass unsere Projekte nicht nur irgendwelche Aktionen oder Dinge sind, sondern dass sie zu ,Mitbürgern mit Namen‘ werden. Bei uns reserviert niemand das Elektroauto – es fragt jeder nur, ob der Erik frei ist. Die ,grafi sche Aufarbeitung‘ und die Namen selbst kommen von mir – das ist ein bisschen ein Steckenpferd von mir.“

Tolle aktive Beteiligung „Wir holen die Bürger aufs Spielfeld“, freut sich der Bürgermeister. „Die Gemeinschaft ist kein Selbstbedienungsladen, das wissen unsere Bürger. Daher sind Ideen gefragt. Für die Projekte ,Sonja‘ und ,Helmut‘ konnten wir innert zehn Tagen mehr als 100.000 Euro auf die Beine stellen und hatten zudem eine lange Warteliste. Ich bin Optimist – aber das hat sogar mich überrascht.“

Ganz „normale“ Gemeinde „Die Klimaschutzauszeichnung freut uns sehr“, sagt Christian Gantner. „Wir wollten bei der Einreichung zu diesem Wettbewerb unterstreichen, dass wir auch als ,normale‘ Gemeinde – nicht e5- und nicht Klimabündnis- Gemeinde – grundsätzlich die Möglichkeit haben, unseren Beitrag zu Energieautonomie 2050 zu leisten. Und ich gehe noch weiter: Jeder Einzelne ist gefragt. Es geht uns alle an, denn wir haben unsere Zukunft nur geliehen!“

Jury Begründung: Mit „erik“, „ebock“, „helmut“ und „sonja“ unterwegs in eine enkeltaugliche Zukunft. Dalaas geht gemeinsam mit den BürgerInnen aktiv eine breite Palette wichtiger Klimaschutzthemen an und besticht mit einer sympathischen Kommunikationsidee

3. Platz

Stadt Hohenems

Hohenems feiert „g’hörig“ Nachhaltig veranstalten und dabei das Klima schützen? Die Stadt Hohenems zeigt, wie es geht!

HOHENEMS. Um Müllberge zu vermeiden, hat der Vorarlberger Umweltverband „ghörig feschta“ entwickelt. Veranstalter werden kostenlos beraten und unterstützt, um das Event umwelt-, klimaund gesellschaftsverträglich umzusetzen. Als e5- und Naturvielfalt- Stadt arbeiten Politik und Verwaltung beständig an Verbesserungen in diesen Bereichen – Veranstaltungen sind Teil des Ganzen. Die Stadtvertretung beschloss, alle Eigenveranstaltungen durch „ghörig feschta – nachhaltig veranstalten“ zertifi zieren zu lassen.

Regionale Wertschöpfung „Nachahmer sind herzlich willkommen! Zudem ist uns ein sauberes Hohenems ein Herzensanliegen“, erklären Bürgermeister Dieter Egger und Umweltstadtrat Günter Mathis. Hohenems achtet auf Wertschöpfung in der Region – durch kurze Transportwege profi tieren das Klima und die Wirtschaft. Das Energiesparen, die Abfallvermeidung und die Öffi s tragen zur CO2- Einsparung bei.

Jury Begründung: Bei Events kommen Menschen zusammen. Und hier zeigen Gemeinden Vorbildwirkung. Mit dem Beschluss, die Verpflegung nur noch nach den Kriterien von „Ghörig feschta“ bereit zu stellen, setzt Hohenems einen Schritt, der zur Nachahmung einlädt.