Achtsamer Umgang mit der Natur
Im Rahmen der Verleihung des VN-Klimaschutzpreises 2016 am 24. November im Frödischsaal in Zwischenwasser wurden das Engagement, das gelebte Miteinander und der achtsame Umgang mit der Natur von Ideengebern, Jugendlichen, Ökopionieren, Unternehmern, Privaten und Gemeinden vor den Vorhang geholt und gewürdigt. Symptombehandlungen reichen nicht, machte der Referent an diesem Abend, der Kabarettist und Schauspieler Roland Düringer deutlich, denn „weniger Schaden ist immer noch Schaden und kein Nutzen. Wir müssen bei uns selbst beginnen und Nutzen stiften für die Mitwelt und letztlich für uns selbst.“
„Heißt den Planeten zu retten, dass wir zurück ins Mittelalter oder gar bis ins Neandertal müssten? Ja. Das würde es wohl heißen. Die Natur wurde immer schon als Feind gesehen, der bezwungen werden muss, wenn wir nicht erfrieren, verdursten oder verhungern wollten“, führte Roland Düringer aus. Ein Zurück ins Neandertal ist allerdings nicht möglich. Was aber geht ist, dass wir unser Verhalten ändern und anstatt weiterhin im großen Stil gegen die Natur Schaden anzurichten, damit beginnen, im empathischen Miteinander Nutzen zu stiften. Der Globus braucht uns nicht, machte Düringer klar, aber wir ihn.
In den Spiegel schauen
Mit unseren technischen Errungenschaften und Möglichkeiten und den fossilen Brennstoffen haben wir uns als Spezies die Erde und die Natur untertan gemacht, brachte es Referent Roland Düringer mit einer großen Portion Selbstironie gespickt auf den Punkt.
Die Menschheit hat sich innert kürzester Zeit verdoppelt und verbraucht ungehemmt Ressourcen und sie arbeitet weiterhin programmiert mit Vollgas gegen die Natur. „Weniger Schaden ist immer noch Schaden und kein Nutzen“, prangert Düringer Pseudohandlungen, Symptombehandlungen und das “mit dem Finger auf die anderen Zeigen” an. Wir fahren mit dem Auto von Tiefgarage zu Tiefgarage, mit dem Lift ins Büro, sitzen den Job ab, den wir ja so lieben, und zahlen dann Geld dafür, dass wir uns noch eine Stunde aufs Laufband stellen, anstatt zur Fuß zur Arbeit zu gehen.
Bei sich anfangen
Wenn wir es nicht einmal schaffen, unseren Körper und Geist gesund zu halten, ja, wie wollen wir denn dann den Planeten retten? Wäre da nicht unser bescheuertes Raubaffen-Verhalten, könnte laut Düringer die Globalisierung etwas Großartiges sein. Das Opfer ist nämlich nicht der Planet, sondern unsere Spezies. Die Ursache des Desasters ist das Handeln aus Eigennutz auf Kosten anderer. „Als Teil der Natur sind wir von ihr abhängig und müssen mit ihr leben und arbeiten und nicht gegen sie.“ Das Klima brauchen wir nicht zu schützen, aber unser Verhalten müssen wir grundlegend ändern und uns in Achtsamkeit üben, um uns (vor uns) selbst zu schützen.
Auch die Klimaschutzidee von Werner Druml aus Dornbirn ging in die Richtung. Sein Denkanstoß: „Die menschliche Energie hat den größten Einfluss auf alles, daher könnten wir versuchen, an unserem Beziehungsklima, Gesprächsklima, Arbeitsklima, am politischen Klima zu arbeiten, um Wege zum Gericht oder ins Krankenhaus zu vermeiden und stattdessen wieder einen Lebenssinn und mehr Lebensqualität zu erreichen.“ (Verena Daum)
Setzen Sie ein Zeichen!
Sie engagieren sich für ein Klimaschutz-Projekt oder haben Schritte unternommen, den CO2-Ausstoß zu verringern? Dann bewerben Sie sich für den VN-Klimaschutzpreis 2016.
Der VN-Klimaschutzpreis 2016 wird in fünf Kategorien vergeben. Die Klimaschutz-Projekte müssen folgende Bedingungen erfüllen:
Unser Klima gerät außer Kontrolle, jetzt handeln und mitmachen!
Kategorien & Preise
Sie tüfteln an einer bahnbrechenden Idee – dann bewerben Sie sich doch für den Klimaschutz- Sonderpreis. Originalität und Ideenreichtum sind gefragt. Keine klassischen Energiespartipps, sondern etwas wirklich Neues! Die Durchführbarkeit Ihrer Idee stellt kein Bewertungskriterium dar.
Der Gewinnerhaushalt wird mit LED-Lampen ausgestattet. Jede weitere, von der Jury als auszeichnungswürdig bewertete Einsendung erhält eine LED-Lampe.
Die Politik ist gefordert, Rahmenbedingungen und Impulse für den Klimaschutz zu schaffen. Unverzichtbar ist aber auch das persönliche Engagement von Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen, um eine nachhaltige Veränderung für den gemeinsamen Lebensraum zu bewirken. Nach den Kriterien des Klimaneutralitätsbündnisses Vorarlberg ist die Hypo Landesbank für 2016 klimaneutral. Zudem fördern wir als langjähriger Sponsor des VN-Klimaschutzpreises gezielt innovative Projekte der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger für unsere Umwelt.
Klimaschutz und Klimawandel gehen uns alle an. Neben dem globalen Denken und Handeln muss aber ganz besonders auch regional Verantwortung übernommen werden. Durch das ambitionierte Ziel der Energieautonomie 2050 und über die Landwirtschaftsstrategie 2020 „Ökoland Vorarlberg – regional und fair“ können wir alle einen wesentlichen Beitrag leisten. Der VN-Klimaschutzpreis gibt auch 2016 den vorbildlichen Leistungen, Initiativen und Projekten eine Bühne und verschafft ihnen die verdiente und wichtige öffentliche Aufmerksamkeit.
Viel guter Humus und gesundes Wurzelwerk im Boden, ausgiebige Grünmasse auf den Äckern, Wiesen und Alpen sowie bewirtschaftete vitale Wälder binden CO2 und liefern den lebensnotwendigen Sauerstoff. Unsere Vorarlberger Land- und Forstwirtschaft leistet damit einen zentralen Beitrag zum Klimagleichgewicht. Sie ist aber auch die erstbetroffene Branche des Klimawandels. Wetterkapriolen vermiesen Arbeit und Ernte. Wir freuen uns daher, wenn vorbildliche Klimaleistungen zahlreicher Vorbilder die wichtige und notwendige öffentliche Aufmerksamkeit bekommen.
Die Österreichische Post unterstützt auch 2016 wieder den VN-Klimaschutzpreis. Alle Maßnahmen, die helfen, den CO2-Ausstoß zu verringern und die Umwelt zu entlasten, leisten einen wichtigen Beitrag. Die Post unternimmt große Anstrengungen, um einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Seit 2011 stellt die Post alle Sendungen in Österreich CO2-neutral zu. Die Initiative CO2-NEUTRAL ZUGESTELLT ist spürbarer Beweis, dass im Logistikgeschäft wirtschaftliches Denken und umweltschonendes Handeln vereinbar ist.
Jeder, der mit der Bahn unterwegs ist leistet, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Gerade die Vorarlberger(innen) sind dabei ein Vorbild, denn die Fahrgastzahlen haben sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Damit das Bahnfahren noch attraktiver wird, investieren wir in den kommenden Jahren rund 355 Millionen Euro in Vorarlbergs Bahninfrastruktur. Barrierefreie Bahnhöfe, leistungsfähige Güterterminals und der Ausbau der Digitalisierung sind die klaren Ziele, um die Bahn der Zukunft noch besser zu machen.
Umwelt- und Klimaschutz ist, wenn man bei seinen alltäglichen Taten nicht nur an den Moment, an das unmittelbare Ergebnis und den schnellen Erfolg denkt, sondern sich gleichzeitig bewusst darüber Gedanken macht, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf die Zukunft hat. Die Menschen, die mit dem VN-Klimaschutzpreis ausgezeichnet werden, übernehmen Verantwortung und schauen nicht weg. Ganz im Gegenteil sorgen sie mit ihrem Handeln dafür, dass es die kommenden Generationen genauso gut beziehungsweise besser haben, wie die unsere.
Für Privathaushalte & Unternehmen/Vereine/Institutionen/Organisationen:
• Bitte legen Sie diesem Bewerbungs-Deckblatt eine Dokumentation über Ihr Projekt bei, die auch die erzielten CO₂- Einsparungen beinhaltet.
• Bitte legen Sie zwei Fotos zu Ihrem Projekt bei.
• Ihr Klima-Projekt muss folgende Bedingungen erfüllen: Das Projekt soll …
– CO₂- Einsparungen zum Ziel haben
– sich in Vorarlberg abspielen
– Vorbildwirkung haben
– in Umsetzung oder abgeschlossen sein
– innovativ und originell sein
• Pro Einreicher sind maximal drei Projektbewerbungen erlaubt.
• Bei Bewerbungen in der Kategorie „Unternehmen“: Machen Sie detaillierte Angaben zu Ihrer Betriebsgröße.
Landwirtschaftliche Bodenkultur:
Die Kriterien finden Sie hier.